U-Bahnstationen als Kunstwerke
„Wir möchten Frankfurts U-Bahn-Haltestellen von ihrem oft noch tristen Dasein befreien und prüfen, ob wir sie − zum Beispiel durch außergewöhnliche Optik oder Architektur – umgestalten können,“ erklärt Peter Paul
Thoma, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Römerfraktion, das Ziel des aktuellen Antrags der Koalition (NR 750/23), der heute im Kulturausschuss verabschiedet wird.
„Wir haben in Frankfurt bereits einige tolle Beispiele für die Gestaltung von U-Bahnstationen,
die einen direkten Bezug zum Stadtteil in dem sie liegen vermitteln, man denke nur an die Haltestelle am Zoo oder die Bockenheimer Warte“, ergänzt Thomas Bäppler-Wolf, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Römer, und fügt hinzu: „Mit unserem gemeinsamen Antrag wollen wir als Römerkoalition nun den nächsten Schritt gehen und auch weitergehende Gestaltungen ermöglichen. Was mich als Kulturpolitiker aber besonders freut: Frankfurt bleibt sich seines Mottos treu – Kultur für Alle!“
„Eine Stadt wie Frankfurt hat mit einem einzigartigen Museumsufer und einer lebendigen freien Kulturszene die besten Voraussetzungen, um sich Vorbildern wie Neapel und Stockholm bei der Gestaltung ihrer U-Bahnstationen anzuschließen. Kunst im öffentlichen Raum kann auch dazu beitragen, die Innenstädte neu zu beleben“,
meint Peter Paul Thoma. In Neapel und Stockholm sind die U-Bahn-Unterwelten zu einer besonderen Sehenswürdigkeit, einem Kunstwerk, geworden. Sie zeichnen sich zum Beispiel durch außergewöhnliche Architektur, Installationen unter anderem mit Malereien, Mosaiken, Reliefs oder Skulpturen aus. Britta Wollkopf, kulturpolitische Sprecherin von Volt, ist überzeugt: „Diese Städte haben die Bedürfnisse unserer Zeit
erkannt und aufgegriffen: Kunst gehört nicht nur ins Museum, sondern vermehrt in den öffentlichen Raum. Sie ist an U-Bahnhöfen buchstäblich jedem zugänglich, ergänzt das Stadtbild und macht bislang ungenutzte Räume zu einzigartigen Orten mit Wiedererkennungswert.“
Natürlich muss bei der künstlerischen Umgestaltung der U-Bahnstationen darauf geachtet werden, dass keine Irritationen für Fahrgäste mit Behinderungen entstehen. Sylvia Momsen, Kulturpolitikerin der GRÜNEN im Römer, erläutert das näher: „Die Barrierefreiheit im umfassenden Sinn nach der UN-Behindertenrechtskonvention
muss jederzeit sichergestellt sein. Das betrifft zum Beispiel Klang- und Hörinstallationen, die irritierend sein können, wie auch flackernde Lichtinstallationen. Der begehbare Untergrund muss immer freigehalten werden. Wir begrüßen grundsätzlich jede künstlerische Gestaltung im öffentlichen Raum. Sie belebt diesen und hat einen hohen Wiedererkennungswert, was insbesondere für Menschen mit Behinderungen hilfreich sein kann.“