Mehr denn je erhält der Christopher Street Day aktuell seine politische Bedeutung zurück!
Liebe Freundinnen und Freunde,
mit der Paulskirchen-Mahnwache „Frankfurt vereint für Demokratie“, vor allem durch uns GRÜNE initiiert, hat sich am Montag einmal mehr die zivilgesellschaftliche Stimme gegen den Rechtsradikalismus hörbar gemacht. Eine Vielfalt an Initiativen hat sich beteiligt.
Mit Vielfalt und Protest geht es nun am Wochenende weiter: Der CSD 2023 zieht ein, die Stadt flaggt bunt! Mit einer öffentlichen Mitteilung des Vorstands haben wir zur breiten Teilnahme der Bürger*innen an Parade und Straßenfest aufgerufen. Mit der Botschaft: Angesichts der jüngsten Wahl- und Umfrageergebnisse der AfD bekommt der Christopher Street Day mehr denn je seine politische Bedeutung zurück. Durch den erstarkenden Rechtsradikalismus ist die langjährige Szenediskussion, ob der CSD heutzutage mehr Party oder mehr Demo ist, eindeutig beantwortet. Die Gewichte verschieben sich klar in Richtung seiner Ursprünge – der Regenbogen ist Protest, gegen die Feinde der Freiheit von uns allen.
Mit einem Wagen, guter Musik und einer hoffentlich sehr großen Fußgruppe beteiligen wir uns am Samstag an der Parade, mit Aufstellung ab ca. 11:30 Uhr am Schaumainkai. Die Demo soll um 12:30 Uhr starten. Zu den Anwesenden zählen am Wochenende unserMinisterpräsidentenkandidat Tarek Al-Wazir und unser Bundesvorsitzender Omid Nouripour. Der Anstieg queer- bzw. transfeindlicher Gewalt in der Frankfurter Innenstadt und die nötige Stärkung der Sichtbarkeit von und Sicherheit für LGBT+-Menschen (vor allem durch Sicherheitskräfte mit erhöhter Sensibilität für deren Perspektiven) stehen im Mittelpunkt der politischen Diskussionen.
Ich habe mich in unserer Mitteilung dahingehend geäußert, dass es bisweilen an starken Stimmen aus der Wirtschaft gegen die Bedrohung unserer Demokratie fehlt. Denn es hat sich längst herumgesprochen, dass die – beim CSD besonders zum Ausdruck kommende – Diversität die Basis unserer demokratischen Volkswirtschaft, ein Innovationsmotor und die Lösung gegen Fachkräftemangel darstellt. Umso unverständlicher ist es, warum weite Teile der Unternehmerschaft zur AfD-Bedrohung schweigen. Damit folge ich im Übrigen einem jüngst veröffentlichen Kommentar des Handelsblatts, den ich sehr ansprechend fand. Bekanntermaßen ist das Blatt nicht eben ein Ableger der taz; irgendwas muss also dran sein mit dem Ruf nach dem Protest aus allen Richtungen unserer Demokratie. Da sollten selbst die Konservativen noch einmal überlegen, wer wirklich der große Gegner ist.
Ich wünsche uns allen ein gutes lautstarkes buntes Fest!
Euer
Sebastian Deckwarth