Feministische Außenpolitik, Internationaler Frauentag und der Ausschluss Russlands und Belarus aus den Olympischen Spielen
Feministische Außenpolitik
Gleichberechtigung ist eine der zentralen Fragen der Gerechtigkeit in der Welt. Das Wort feministisch in Verbindung mit Außenpolitik scheint immer noch kontrovers. Dabei ist eine feministische Außenpolitik (FFP) in unserem Sicherheitsinteresse. Wie wichtig die Partizipation von Frauen ist, sehen wir gerade besonders im Iran.
Annalena Baerbock hat vergangene Woche die Leitlinien zur Implementierung einer feministischen Außenpolitik vorgestellt. Wir stärken damit die Rechte, Ressourcen und Repräsentanz für Frauen und marginalisierte Gruppen in den Bereichen Frieden und Sicherheitspolitik, Humanitäre Hilfe und Krisenengagement, Menschenrechtspolitik, Klima- und Energieaußenpolitik, Außenwirtschaftspolitik und Auswärtige Kultur- und Gesellschaftspolitik.
Ich freue mich sehr, dass dieses Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt wird. Rechte, Repräsentanz und Ressourcen. Dies sind Werkzeuge für eine Welt mit mehr Gleichberechtigung. Dass die erste Frau als Außenministerin eine feministische Außenpolitik vorantreibt, ist mutig und fundamental wichtig. Vielen Dank, Annalena!
Internationaler Frauentag
Am Internationalen Frauentag denke ich an die Resilienz und Kraft von Frauen überall auf der Welt. An ihre Entschlossenheit, sich gegen Ungerechtigkeit zu wehren. Ihre Furchtlosigkeit, andere zu schützen. Ihr unnachgiebiges Streben nach Veränderung.
Die weltweit zunehmende Unterdrückung von Frauen und Mädchen und die Angriffe auf ihre Menschenrechte sind erschreckend. Seit Monaten beobachten wir beispielsweise im Iran und in Afghanistan eine tägliche Verschlechterung der dortigen Situation. Als wären 43 Jahre systematische Diskriminierung und Repression von iranischen Frauen und Mädchen nicht genug, häufen sich dieser Tage Berichte über gezielte Giftgasanschläge in Mädchenschulen.
Währenddessen sind Afghaninnen der Brutalität der Taliban gänzlich ausgeliefert. Diese versuchen mit bestialischen Methoden die Existenz von Frauen und Mädchen wegzusperren.
Es muss unsere Aufgabe sein hinzusehen, deren Stimmen zu verstärken und uns stark zu machen für all die mutigen Frauen, die trotz widrigster Umstände für ihre Rechte kämpfen.
Ausschluss Russlands und Belarus aus den Olympischen Spielen
Russland und auch Belarus haben ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen zum aktuellen Zeitpunkt verwirkt, auch unter neutraler Flagge.
Die Reaktion des IOC auf dieselbe Forderung seitens der britischen Regierung ist für mich nicht nachvollziehbar. Das IOC unterminiert hier die eigene Rolle als Hüterin der olympischen Charta. Russland führt einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine – und verstößt damit auch gegen den olympischen Gedanken.