Schutzräume und Empowerment für LSBTIQA* – beginnend bei Kindern und Jugendlichen im Sport
Gemeinsam mit Vereinen und entsprechenden Initiativen wollen wir laut Koalitionsvertrag die Schaffung von besonderen Sportangeboten sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport für Kinder und Jugendliche aus der LSBTIQA*-Community unterstützen. Dabei soll die Freude am Sport in einer akzeptierenden Umgebung im Vordergrund stehen und Schutzräume vor Diskriminierung und Stigmatisierung entstehen. Die Begegnung mit anderen queeren Kindern und Jugendlichen dient dem Empowerment. Der Fokus auf den Körper beim Sport stellt besonders jene junge Menschen vor Herausforderungen, die sich in ihrem Körper fremd und unwohl fühlen. Die Mitarbeitenden innerhalb der Angebote sollen demnach zu den unterschiedlichen Diskriminierungsformen wie z.B. Bodyismus und Queerfeindlichkeit Schulungs-angebote erhalten.
Aktuelle Kampagnen wie der „Diversity Day“ im Sport und gerade aktuell im Fußball (1. FC Köln oder die Statements für Vielfalt der Frauenfußball Nationalmannschaft) sind wichtige Signale nach innen in die Mannschaft und nach außen zu den Fans. Weitere einzelne Tageskampagnen, wie bspw. der „SportPrideDay“ zur queeren Sichtbarkeit, sind für eine Veränderung der Strukturen im Sport und zur Öffnung für Vielfalt auf allen Ebenen aber zu wenig.
Die Forderung, Sport als, für alle Geschlechter und gesellschaftliche Gruppen zugänglichen, diskriminierungsfreien und inklusiven Ort zu sehen, kann nur erfüllt werden, wenn weitere Prozesse der sozialen Öffnung seitens der Sportvereine und Verbände sowie weitere Angebote für bisher unterrepräsentierte Gruppen angestoßen werden. Ein Awareness-Konzept, das einen Umgang mit Diskriminierung und Ansprechpersonen hierzu vorsieht, ist daher wünschenswert. Die Bedürfnisse und Voraussetzungen neuer Zielgruppen im Sport, im Ehrenamt und freiwilligen Engagement müssen im Interesse aller sein, um echte Teilhabe und Partizipation zu erreichen.
Die Stadtverordnetenversammlung möge daher beschließen:
- Der Magistrat entwickelt mit Vereinen, Verbänden, dem Sportkreis sowie der Sportjugend und unter Einbeziehung queerer Initiativen in Frankfurt eine Kampagne, um mehr Chancengleichheit und Vielfalt im Sport zu erreichen. Zielgruppe sollen vor allem Kinder und Jugendliche sein.
- Das Sportamt wird aufgefordert zu prüfen, welche Frankfurter Vereine und Verbände die „Charta der Vielfalt“ unterschrieben haben und bei denjenigen, die diese noch nicht unterzeichnet haben, dafür zu werben.
- Über die Ergebnisse und Fortschritte ist im Anschluss zu berichten.