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Antrag: "Gay Games" nach Frankfurt holen - Sichtbarkeit für queeren Sport

Donnerstag, 7.7.2022

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von GRÜNEN, SPD, FDP und Volt vom 07.07.22

Die seit dem Jahre 1982 alle vier Jahre stattfindenden "Gay Games" sind die weltweit größte Breitensportveranstaltung, die sich hauptsächlich an Sportler*innen aus der LSBT*IQ*- Community richtet. Neben den sportlichen Wettkämpfen sind Kulturveranstaltungen, wie zum Beispiel ein Band- und Chorfestival, Ausstellungen und ein Rahmenprogramm mit Queer- Aktiven aus dem Sport fester Bestandteil der Spiele.

Die "Gay Games" Sport- und Kulturveranstaltung, steht unter dem Motto "Teilnehmen, Mitmachen und persönliche Höchstleistungen erbringen". Gleichzeitig geht es auch um den Kampf gegen Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Inter- und Transpersonen und um die Sichtbarkeit der LSBT*IQ* in allen möglichen Sportarten.  Es existieren weder Teilnahmebeschränkungen noch erforderliche Vorqualifikationen. In der Regel umfassen die Spiele bis zu 35 Sportarten mit mehr als 10.000 Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt.

Die Stadt München hatte sich für die Durchführung der Spiele für 2026 beworben, musste sich aber in der letzten Runde Valencia geschlagen geben. Teil der Münchner Bewerbung war auch eine Menschenrechtskonferenz, um somit der Veranstaltung noch mehr politisches Gehalt zu verleihen.

In einer Sportwelt, in der zweigeschlechtliche Rollenbilder und Leistungsdruck immer noch dominieren, erscheinen Veranstaltungen wie die "Gay Games" umso wichtiger. Sie schaffen zum einen Sichtbarkeit und Akzeptanz für queere Menschen, zum anderen bieten sie die Möglichkeit, sich fernab von heteronormativen Wertevorstellungen gemeinsam sportlich zu betätigen.

Auch in Deutschland und auch in Frankfurt erfahren viele queere Menschen aus verschiedensten Gründen noch immer Diskriminierung und Ausgrenzung im Sport oder werden sogar systematisch ausgeschlossen.

Daher ist die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Prüfung einer Bewerbung für die Gay Games 2030 ein wichtiges Signal der Solidarität mit der Community und zugleich Ausdruck der großen Vielfalt unserer Stadt.

Die Stadtverordnetenversammlung möge daher beschließen:

Der Magistrat wird gebeten:

  1. sich für die "Gay Games" 2030 zu bewerben und die nötigen Formalitäten frühzeitig mit der Ausrichterin Federation of Gay Games(FGG) abzuklären,

 

  1. die Bewerbung sowie begleitende Kampagnen für die "Gay Games" 2030 gemeinsam mit Sportvereinen, Verbänden, dem Landessportbund, dem Sportkreis unter Einbeziehung queerer Frankfurter Vereine zu entwickeln.

 

  1. das Gender-Diversity Management (GDM) auf alle weniger repräsentierten Gruppen wie die LSBT*IQ* Sportler*innen zu erweitern. Das Sportamt wird in diesem Rahmen aufgefordert bei den Frankfurter Vereinen und Verbänden für die Charta der Vielfalt zu werben.

 

  1. sich frühzeitig um ein vielfältiges Sponsoring für die "Gay Games" zu bemühen und frühzeitig Trainings- und Unterbringungsmöglichkeiten für die Teilnehmer*innen zu prüfen.

Der Antrag und dazugehörige Dokumente können im Parlamentarischen Informationssystem (Parlis) eingesehen werden.