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"Sanierungsoffensive": Römerkoalition legt attraktives Förderprogramm für die Gebäudesanierung auf

"Sanierungsoffensive": Römerkoalition legt attraktives Förderprogramm für die Gebäudesanierung auf

Dienstag, 27.5.2025

Die Römerkoalition hat mit dem „Modernisierungsbonus“ ein sehr attraktives städtisches Förderprogramm vorgelegt, welches erstmals die energetische Sanierung und den Umstieg auf eine klimafreundliche Heizung im gesamten Stadtgebiet fördert. Dieses Förderprogramm ergänzt das bereits eingeführte Programm „Klimabonus“, über welches unter anderem Solaranlagen, Batteriespeicher und Gebäudebegrünung gefördert werden. Der Schutz der Mieter*innen vor erheblichen Preissteigerungen durch die Modernisierungen bleibt dabei gewährleistet.

Der Aufbruch bei der Gebäudesanierung in Frankfurt erfordert neben solchen attraktiven finanziellen Anreizen und einer Reduzierung von bürokratischen Hürden aber auch inspirierende Beispielprojekte. Vertreter*innen der Koalitionsfraktionen haben daher am vergangenen Dienstag das Sanierungsprojekt der privaten „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ in der Ostendstraße 61 besucht. Dieses Sanierungsprojekt zeigt eindrucksvoll, wie ein in die Jahre gekommenes Mehrfamilienhaus aus den 1960er Jahren durch nachhaltige Sanierung auf den neuesten technischen Stand gebracht werden kann: mit viel Holz, klimafreundlichem Beton, Wärmepumpe, Photovoltaik auf Dach und Fassade, Dach- und Fassadenbegrünung und Regenwassernutzung. Der leitende Architekt Kay Künzel und der zuständige Projektleiter Marc Förster informierten die Teilnehmenden über die einzelnen Sanierungsmaßnahmen sowie ihre Erfahrungen bei der Umsetzung des Projekts und gaben Hinweise für die Beschleunigung und Erleichterung zukünftiger Sanierungsprojekte im Stadtgebiet.

David Edelmann, Mitglied im Ausschuss für Planen, Wohnen, Städtebau und klimapolitischer Sprecher der GRÜNEN im Römer, wünscht sich, dass bald viele Gebäudeeigentümer*innen in Frankfurt diesem Beispiel folgen und die städtischen Fördermittel sie dabei unterstützen können: „Das neue städtische Förderprogramm ist ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg hin zu einem klimaneutralen Frankfurt. Das Programm wird maßgeblich dazu beitragen, dass die Gebäude in Frankfurt in den nächsten Jahren deutlich schneller energetisch saniert werden können. Wir werden alle davon profitieren. Die Eigentümer*innen können den Wert ihrer Immobilien sichern und weiter steigern. Die Bewohner*innen haben nach der Sanierung einen höheren Wohnkomfort und niedrigere energiebezogene Nebenkosten. Und die Gesellschaft profitiert durch eine schnelle und dauerhafte Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen im Stadtgebiet. Wir bringen damit die Interessen der Eigentümer*innen, Mieter*innenschutz und Klimaschutz auf innovative und pragmatische Weise in Einklang. Wir laden alle Frankfurter Eigentümer*innen dazu ein, die sehr attraktiven Förderkonditionen rege zu nutzen, um ihre Gebäude möglichst bald fit für die Zukunft zu machen."

Auch Almuth Meyer, wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Römer, erhofft sich von dem Programm einen deutlichen Schub für die energetische Sanierungsrate im privaten Gebäudebestand. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass eine Kommune die Modernisierung und Sanierung des privaten Wohnungsbestands über die staatliche Förderung hinaus mit eigenen Mitteln unterstützt, ich begrüße dieses Engagement der Stadt ausdrücklich. Ich bin aber sehr froh, dass die Inanspruchnahme städtischer Gelder mit klaren Regeln verbunden ist, die dem Schutz der Mieter*innen dienen. Auch Energetische Sanierungen dürfen nicht zur Verdrängung von Mieter*innen führen.“

Sebastian Papke, FDP-Stadtverordneter und planungspolitischer Sprecher, ergänzt: „Der ‚Modernisierungsbonus‘ ist ein starkes Signal und eine sinnvolle Ergänzung unserer städtischen Förderlandschaft, gerade mit Blick auf die Herausforderungen in der Bauwirtschaft. Wir Freie Demokraten sehen darin den ersten Schritt, um private Investitionen in den Gebäudebestand zu aktivieren. Entscheidend für den Erfolg wird aber sein, dass wir die Rahmenbedingungen für Sanierungen weiter verbessern und bürokratische Hürden abbauen. Ziel muss sein, Modernisierungen und Nachverdichtungen für Eigentümer attraktiver und einfacher zu ermöglichen, damit innovative Projekte wie in der Ostendstraße 61 nicht die Ausnahme bleiben. Davon profitieren letztlich alle: durch energieeffizientere Gebäude, niedrigere Nebenkosten und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, ohne die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren."

Johannes Hauenschild, planungspolitischer Sprecher der Fraktion Volt im Römer, hebt das Engagement der Bauherrin und des Architektenteams als vorbildlich hervor: „Ob Beheizung, Regenwasserbewirtschaftung, Balkonerneuerung, regionale Kreisläufe – an den ökologisch-technischen Lösungen haben sie trotz Herausforderungen bei der Genehmigung festgehalten und gezeigt, dass eine Sanierung ökologisch, sozialverträglich und unter Erhalt der Mieter*innenstruktur möglich ist. Ich bin zuversichtlich, dass das verbesserte städtische Förderprogramm jetzt auch die kleinen, privaten Eigentümer*innen erreicht, die mit einer großen Anzahl von Gebäuden im Stadtgebiet essentiell für die Energiewende sind.“

Das neue Förderprogramm „Modernisierungsbonus“ soll zusammen mit zwei Begleitanträgen der Koalitionsfraktionen am 5. Juni 2025 in der Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden.