Frankfurt treibt den Solarausbau weiter voran: Neue Standards für Dächer und Verkehrsinfrastruktur
Die Stadt Frankfurt am Main verfügt über ideale Bedingungen für die Nutzung von Sonnenenergie. Dieses große Potenzial wird bislang aber erst zu einem kleinen Teil gehoben. Seit dem Start der „Solaroffensive“ der Römerkoalition konnte der Ausbau der Photovoltaik in vielen Bereichen stark beschleunigt werden, insbesondere durch deutlich ausgebaute Informations-, Beratungs- und Förderangebote. Der schnelle Ausbau der Solarenergienutzung unterstützt Frankfurts Weg zur Klimaneutralität bis 2035, sichert eine unabhängige und bezahlbare Energieversorgung und schafft Arbeitsplätze im lokalen Handwerk.
Es gibt aber immer noch ungenutzte Potenziale, die jetzt gezielt gehoben werden sollen. Die Römerkoalition hat hierfür zwei neue Anträge auf den Weg gebracht. Der erste Antrag sieht vor, den Ausbau der Photovoltaik auf neu errichteten Dachflächen zum Standard zu machen, indem die Solarenergienutzung in Bebauungsplänen festgesetzt wird. Der zweite Antrag zielt darauf ab, den Ausbau von Photovoltaik an Lärmschutzwänden und auf verkehrsbezogenen Gebäuden, wie z.B. Bahnhöfen oder Park-and-Ride-Stationen, voranzutreiben.
Die Dachflächen von neu errichteten Gebäuden eignen sich besonders gut für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. In Frankfurt wird dieses Potenzial jedoch bislang erst relativ wenig genutzt, gerade auch im Vergleich zu anderen Großstädten. Der „SolarCheck“, eine seit 2019 jährlich in 14 deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohner*innen durchgeführte Auswertung, zeigt, dass Frankfurt hier sehr großen Nachholbedarf hat. In vielen anderen Großstädten ist es schon heute Standard und normal, dass alle neu errichteten Dachflächen für die Gewinnung von Solarenergie genutzt werden. David Edelmann, klimapolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Römer, stellt daher fest: „Wir wollen dazu beitragen, dass es zukünftig auch in Frankfurt die Regel ist, dass auf neu errichteten Dachflächen Solartechnik-Anlagen installiert werden. Dafür wollen wir das Instrument der Festsetzung in Bebauungsplänen einsetzen, das viele andere Kommunen seit mehreren Jahren sehr erfolgreich nutzen. Die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf neu errichteten Dachflächen ist klimapolitisch sehr wirksam, wirtschaftlich besonders attraktiv und wird außerdem in der Bevölkerung breit unterstützt.“
Laut der Studie „Abschätzung des potenziellen jährlichen Energieertrags von PV-Anlagen an Lärmschutzeinrichtungen der Verkehrswege“ von 2022, die der Deutsche Wetterdienst in Zusammenarbeit mit dem Eisenbahn-Bundesamt und der Bundesanstalt für Straßenwesen durchgeführt hat, bieten die Flächen an Lärmschutzbauten entlang von Bahnstrecken und Straßenverkehrswegen in Deutschland ein erhebliches Potenzial zur Nutzung von Photovoltaik. Das gilt auch für Frankfurt. Die Römerkoalition will daher zukünftig systematisch prüfen lassen, ob dieses Potenzial gehoben werden kann. „Wir haben im Frankfurter Stadtgebiet eine Vielzahl an Autobahnen sowie Bahnstrecken und mehrere größere Verkehrsvorhaben befinden sich in Planung. In den vergangenen Jahren gab es vielversprechende technologische Innovationen und wissenschaftlich begleitete Pilot- und Erprobungsprojekte für Photovoltaik-Anlagen an Lärmschutzbauten. Wir wollen daher gemeinsam mit Deutscher Bahn AG, Autobahn GmbH und RMV Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH ausloten, ob das theoretische Potenzial für die Installation von Photovoltaik an Lärmschutzbauten zukünftig in Frankfurt praktisch genutzt werden kann“, erklärt Edelmann abschließend.