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Klimaschutz und Klimawandelanpassung auf allen Ebenen: Von Sonnenstrom bis Nebelduschen

Klimaschutz und Klimawandelanpassung auf allen Ebenen: Von Sonnenstrom bis Nebelduschen

Freitag, 14.3.2025

Während auf Bundesebene die neue GroKo beim Klimaschutz auf die Bremse tritt, setzen wir in Frankfurt alle Hebel in Bewegung! Denn die Klimakrise macht keine Pause, ganz im Gegenteil. Die Sommer werden heißer, Starkregenereignisse häufiger und die Notwendigkeit zu handeln dringlicher.

Auch wenn in Frankfurt seit unserem Beschluss zur Klimaneutralität 2035 schon einiges auf den Weg gebracht wurde – zahlreiche Initiativen zum PV-Ausbau, zur energetischen Sanierung von städtischen und privaten Gebäuden, umfassende Begrünungs- und Baumpflanz-Programme – reicht das angesichts der sich verschärfenden Klimakrise bei weitem nicht aus. Deshalb suchen wir ständig nach neuen Hebeln. Daher haben wir gemeinsam mit unseren Koalitionspartner*innen in den letzten Wochen gleich mehrere wegweisende Anträge zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung eingebracht.

Klimaresilienz im Fokus: Frankfurt wappnet sich für Extremwetter

Besonders spürbar werden die Folgen des Klimawandels in der sommerlichen Hitze unserer Innenstadt und bei Starkregenereignissen in den nördlichen Stadtteilen. Hier setzen wir mit innovativen Lösungen an:

Mit dem Pilotprojekt „Fliegende Gärten“ in der südlichen Fahrgasse testen wir ein vielversprechendes Konzept aus Wien: Wo Untergrund oder Platzmangel keine Bäume zulassen, schaffen mit Kletterpflanzen bewachsene Netze ein grünes Blätterdach für kühlenden Schatten. Die Anliegenden und Geschäftsleute sind schon begeistert und wollen das Projekt aktiv unterstützen. Es könnte ein Modell für viele weitere Bereiche in unserer Stadt werden!

An stark besuchten, besonders heißen Plätzen wie der Konstablerwache oder dem Willy-Brandt-Platz sollen künftig Nebelduschen punktuelle Abkühlung bieten. Diese feinen Wassersprühanlagen senken die lokale Temperatur spürbar ab und verbrauchen dabei durch ihre präzise Vernebelung erstaunlich wenig Wasser. Wien, Basel und Paris machen es erfolgreich vor – Frankfurt zieht jetzt nach.

Der Schutz vor Hochwasser und Überflutungen wird durch unseren umfassenden Antrag zum Hochwasser- und Starkregenschutz an den Niddazuflüssen deutlich verbessert. Wir fordern ein Frühwarnsystem für die Niddazuflüsse aus dem Taunus, mehr Regenrückhaltebecken und neue Retentionsräume. Auch der systematische Ankauf von Gewässerrandstreifen und ein konsequentes Bauverbot in Überschwemmungsgebieten stehen auf unserer Agenda. Für die Bürger*innen in Niederursel, Heddernheim und anderen betroffenen Stadtteilen bedeuten diese Maßnahmen konkrete Sicherheit für ihr Zuhause.

Sauberer Strom – überall wo möglich

Die Basis für Klimaneutralität ist eine Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen. Hier gehen wir mit zwei wichtigen Initiativen voran:

Mit unserem Antrag für 100 % Ökostrom für alle städtischen Gebäude stellen wir die städtische Stromversorgung auf ein neues Niveau. Ab 2026 sollen alle städtischen Immobilien ausschließlich mit zertifiziertem Ökostrom versorgt werden. Bisher war eine Beimischung von bis zu 50 % Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erlaubt – das sind zwar durchaus effiziente, aber dennoch fossil betriebene Anlagen. Die vollständige Umstellung auf Ökostrom ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zur klimaneutralen Stadtverwaltung und ein starkes Signal an andere Akteur*innen in unserer Stadt.

Die Solarenergie fördern wir durch zwei sich ergänzende Anträge: Mit der verpflichtenden Solarenergienutzung bei Neubauten stellen wir sicher, dass mindestens 50 % jeder neu errichteten Dachfläche mit Solaranlagen ausgestattet wird. Denn Frankfurt bildet laut „SolarCheck“ aktuell das Schlusslicht unter deutschen Großstädten – nur 25,9 % der Neubauten erhielten 2024 eine Solaranlage. Das können wir besser!

Besonders innovativ ist unser Antrag zur Installation von Photovoltaikanlagen an Lärmschutzwänden entlang von Verkehrswegen. Diese Flächen – verteilt an Bahntrassen und Autobahnen – bieten ein enormes, bisher kaum genutztes Potenzial für Solarstromerzeugung, das wir nutzen möchten.

Nachhaltige Mobilität für eine klimafreundliche Stadtverwaltung

Unsere Vision einer klimaneutralen Stadt schließt die städtische Flotte ein: Mit dem Antrag zur klimaneutralen städtischen Mobilität bis 2030 sorgen wir dafür, dass der gesamte Fuhrpark der Stadtverwaltung schrittweise auf Elektro- und Wasserstoffantriebe umgestellt wird. Vorreiter wie die FES mit Deutschlands größter E-Müllfahrzeugflotte oder die ICB mit ihren 40 % klimafreundlichen Bussen zeigen, dass die Technologie längst reif für den Masseneinsatz ist. Zusätzlich prüfen wir innovative Konzepte wie CarSharing-Angebote und Mobilitätsbudgets als Alternative zu klassischen Dienstwagen. Das spart nicht nur CO₂, sondern auch Kosten.

Von Beschluss zur Umsetzung: Mit Nachdruck zum Ziel

Diese sieben neuen Anträge fügen sich nahtlos in unsere bestehende Klimaschutzstrategie ein und schließen wichtige Lücken. Sie tragen dazu bei, dass der Weg zur Klimaneutralität 2035 kein fernes Versprechen bleibt, sondern Realität wird – Schritt für Schritt, Maßnahme für Maßnahme.

Natürlich stehen wir erst am Anfang der Umsetzung. Die Anträge müssen vom Magistrat in konkrete Maßnahmen überführt werden. Das benötigt Zeit, Ressourcen und vor allem: stetigen politischen Willen. Unser Wille ist da, und wir werden die Umsetzung mit Nachdruck verfolgen und begleiten. Die GroKo im Bund zeigt uns, dass bei einer Regierung ohne die GRÜNEN Klimaschutz ins Hintertreffen gerät. Ein wichtiger Grund, bei der Kommunalwahl 2026 wieder für ein Spitzenergebnis für uns GRÜNE zu kämpfen!

Denn bei allem politischen Diskurs vergessen wir nie, worum es eigentlich geht: Um eine lebenswerte Zukunft – für die Frankfurter*innen von heute und die Generationen von morgen. Ein Frankfurt, das nicht nur wirtschaftlich stark ist, sondern auch klimafit für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Darauf arbeiten wir hin – konsequent, kreativ und mit vollem Einsatz!