Bauen
Neues Bauen bedeutet nicht immer neu bauen
Frankfurt wächst, es wird viel gebaut, sei es in Neubaugebieten oder durch Nachverdichtung und Umbau im Innenbereich. Unser Ziel ist ein klimaneutraler Betrieb aller Gebäude im Jahr 2035. Um das zu erreichen, muss auch im Bestand noch sehr viel saniert werden.
Unsere Baupolitik wird von dem Gedanken geleitet, dass nur das neu gebaut werden sollte, was unbedingt notwendig ist. Oftmals lassen sich bestehende Gebäude noch gut weiter- oder umnutzen, aber die Betrachtungen zur Wirtschaftlichkeit lassen die „graue Energie“ und die Umweltschäden, die durch den Neubau erzeugt werden, viel zu oft außer Acht und so wird oft vorschnell abgerissen, was eigentlich noch lange nutzbar wäre. Das gilt insbesondere für den Rohbau von Gebäuden, denn im Beton steckt die meiste Energie, die auch im Neubau wieder investiert werden müsste. Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt Frankfurt mit gutem Beispiel voran geht und diese Faktoren immer betrachtet werden, wenn Entscheidungen zwischen Umbau oder Neubau getroffen werden oder zwischen verschiedenen Bauweisen und Entwürfen abgewogen wird. Nachhaltigkeit muss ein fester Bestandteil des Wettbewerbs sein!
Wenn gebaut wird, müssen die Materialien genutzt werden, die möglichst wenig Schaden für die Umwelt bedeuten, die möglichst langlebig sind und sich wieder trennen lassen, sodass sie einfach wiederverwendet werden können. Wir wollen, dass ihr Wert nicht nach dem Bau abgeschrieben wird, sondern die Gebäude als Materiallager für die Zukunft dienen. Dafür ist eine Dokumentation der Baustoffe von Gebäuden in Materialausweisen wichtig, das ist leider noch kein Standard. Holz als langlebiger Kohlenstoff-Speicher spielt für das nachhaltige Bauen eine wichtige Rolle, aber auch für den bereits verbauten Beton müssen lokale Kreisläufe etabliert werden, um ihn weiter nutzen zu können. Mit dem Verzicht auf Tiefgaragen können zum Beispiel ganz einfach Kosten und viel Beton eingespart werden, es bleibt mehr Raum für die Wurzeln von Bäumen und die Ziele der Mobilitätswende werden unterstützt. Werden Grundrisse von Anfang an flexibel geplant, ist es viel einfacher, Gebäude in der Zukunft noch für andere Zwecke zu nutzen.
Seit 2021 gibt es bei der Stadt Frankfurt ein Dezernat für "neues Bauen", in dem viele unserer Forderungen für die Bauwende aus dem Wahlprogramm der letztem Kommunalwahl in die Umsetzung kommen! Die fast 2000 städtischen Gebäude bis zum Jahr 2030 energetisch zu sanieren, ist nicht nur finanziell eine sehr große Aufgabe, bei der beispielhaft viele der Probleme deutlich werden, die bei der Sanierung der Altbauten in unserer Stadt anfallen. Bei dieser noch viel größeren Aufgabe wollen wir im Austausch mit allen maßgeblichen Akteur*innen erreichen, dass alle Immobilienbesitzer*innen Unterstützung erhalten, ihre Gebäude nachhaltig umzubauen und dabei möglichst wenige Kosten auf ihre Mieter*innen umzulegen. Außerdem setzen wir uns für eine klimaangepasste Bauweise mit Begrünung und Versickerungsmöglichkeiten ein, damit jedes Gebäude Teil einer klimaresilienten, grüneren Infrastruktur für Frankfurt wird, die die Bevölkerung so gut wie möglich vor Extremwetterereignissen und Hitze schützt.
ANSPRECHPARTNER*INNEN ZU DIESEM THEMA
Passende Termine zu diesem Thema:
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Einladung zur Sitzung der AG Planen, Bauen, Wohnen zum Thema "Quartiersmanagement"
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